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1. Geschichte des Altertums - S. 17

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Spartaner. 17 Diese genossen mancherlei Ehren; ihr Krongut war größer als die Güter anderer Spartiaten, sie erhielten bei den gemeinsamen Mahlzeiten, an denen auch sie gewöhnlich teilnahmen, eine doppelte Portion und einen besonders großen Anteil an der Kriegsbeute. Im Felde führten sie das Heer an: und als höchste Priester des Volkes verrichteten sie gewisse Opser. Aber im übrigen war ihre Macht beschränkt durch den Rat der Alten (Gerusia), der aus 28 über 60 Jahre alten Männern bestand; dieser Staatsrat, in dem die Könige den Vorsitz führten, leitete das ganze Staatswesen. Wenn wichtige Dinge, Krieg und Frieden, Verträge, Gesetze zur Beratung standen oder Beamte gewählt werden mußten, so trat die Volksversammlung zusammen; sie wurde zur Zeit des Vollmondes berufen; an ihr konnten., alle Spartiaten teilnehmen. Eine besondere Stellung im Staatswesen nahmen die fünf jährlich neugewählten Ephoren, d.h. Aufseher, ein. Ihnen besonders fiel die Auf-Ephoren, gäbe zu, die überlieferte Sitte und Zucht aufrecht zu erhalten und jeden Verstoß dagegen zu ahnden. Im Lause der Zeit wurden sie immer mächtiger und vermochten selbst die Könige vor ihr Gericht zu ziehen. Auch dadurch suchte man die Eigenart des spartanischen Staatswesens zu erhalten, daß man den Verkehr mit dem Auslande möglichst erschwerte. saemugen Fremde, die sich in Sparta aufhielten, wurden oft plötzlich ausgewiesen, den Spartanern das Reisen im Auslande verboten. Als Geld dienten in Lace-dämon eiserne Münzen; Gold- und Silbergeld war untersagt. § 17. Die spartanischen Eroberungskriege. In einem Kriegerstaate, wie es der spartanische war, konnte es nicht ausbleiben, daß die Eroberungslust großgezogen wurde. Es kam dazu, daß die Bevölkerung sich vermehrte und die vorhandenen Güter für die wachsende Zahl der Familien nicht ausreichten. Da waren es die fruchtbaren Fluren Messeniens, welche die Gier der Spartaner vor allem reizten. In zwei langen, wechselvollen Kriegen wurde Tic messe. Messenien erobert, die Bewohner unterworfen und ihr Land an Spartiaten- Steg” familien verteilt. Immer weiter dehnte sich seitdem die Macht und der Einfluß der ier Mo» Spartaner aus. Alle Staaten des Peloponnes, mit Ausnahme von Argos, das ihnen immer feindlich blieb, ordneten sich ihnen unter und schlossen sich unter ihrer Hegemonie, d. h. Führung, zu einem peloponnesifchen Bunde zusammen. Um das Jahr 500 war kein Staat in Griechenland mächtiger als Sparta. Neubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. I. 5. Hust.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 25

1896 - Leipzig : Voigtländer
25 a. die zwei Könige, die den Heeresbefehl fhrten und das hchste Priestertum bekleideten; neben ihnen b. die Geruska, der Rat der 28 Alten, die wenigstens 60 Jahre zhlten und auf Lebenszeit gewhlt wurden; c. die Volksversammlung, an der alle Spartiaten nach zurckgelegtem 30. Jahre teilnehmen durften; d. die 5 Ephoren, welche die Befugnis erhielten, als Vertreter des Volkes die Handhabung der Gesetze zu beaufsichtigen. Lykurg wollte die (Spartaner zu einem nchternen, kraftvollen Kriegervolk bilden. Nicht, wie andere Städte, durch Festungswerke, sondern durch die Tapferkeit ihrer Bewohner follte die Stadt Sparta gegen herandringende Feinde geschtzt werden; nach der Bestimmung Lykurgs blieb daher die Stadt ohne Mauern, ein offener Ort, damit das Volk nie unkriegerisch werde. Um keine Schwelgerei aufkommen zu lassen, fhrte Lykurg gemeinsame Mahlzeiten mit einfacherderber Kost ein, an denen alle Männer, auch die Könige, teilnehmen muten, je 15 an einem Tisch. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Auch in Kleidung und Wohnung wurde jeder Aufwand untersagt, der Besitz von Gold und Silber verboten und eisernes Geld eingefhrt. Damit fremde Sitte oder ppigkeit fern bleibe, sollte kein Verkehr mit dem Auslande bestehen; daher wurde ein lngerer Aufenthalt Fremder in Sparta und Reifen der Spartaner ins Ausland nicht gestattet. Die herrschenden Spartiaten trieben weder Handel, noch Gewerbe; sie beschftigten sich allein mit Jagd und kriegerischen bungen, sowie mit den Angelegenheiten des Staates. Zu rstigen Kriegsleuten und tchtigen Staatsbrgern machte sie die Erziehung, die sie von Kind auf erhielten. Schwchliche Kinder wurden bald nach der Geburt zum Verhungern im Gebirge ausgesetzt. Die gesunden Knaben blieben bis zum siebenten Lebensjahre im Elternhause, dann wurden sie in ffentlichen Gebuden unter Staatsaufsicht erzogen. Ihr Krper wurde durch kalte Bder im Eurotasflufse, leichte Bekleidung, sprliche Nahrung, hartes Nachtlager abgehrtet, durch scharfe Zchtigung, ja blutige Geielung an Ertragung von Schmerzen gewohnt, auf den Ringpltzen in der Gymnastik wie in der Fhrung der Waffen gebt. Dabei wurden sie zu strengem Gehorsam gegen die Gesetze erzogen; es wurde ihnen Hochachtung gegen das Alter eingepflanzt, ihr Verstand geschrft und auf listige Anschlge hingelenkt, ihre Reden an inhaltreiche Krze (takonifcherede) gewhnt. Auch die Erziehung der Mdchen war vom Staate geregelt und berwacht. Das gesamte Leben der Spartaner war dem Vaterlande geweiht, das ganze Volk ein Kriegsheer. In die Schlacht zogen die Spartaner wie zu einem Feste, geschmckt mit purpurfarbenen Gewndern, mit Krnzen im

3. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 5

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Der Krieg gegen Iugurtha 5 ihn, nur nach Ruhm stand sein Sinn. (Er war übrigens in flrpinum geboren und hatte öort seine ganze Zugenö verbracht. Als er das gehörige Rlter erreicht hatte, um in das Heer eintreten zu sönnen, übte er sich im Kriegsöienst, nicht in den Künsten griechischer Bereösamfeit und hauptstädtischer (Eleganz. So reifte er binnen kurzem zum Manne heran, inöem er sich bei seinen sonstigen Vorzügen einen unveröorbenen Sinn zu bewahren wußte, Hls er sich öaher beim Volke um das Militärtribunal bewarb, hatte er, der den meisten persönlich unbekannt war, sich bereits durch seine Taten einen solchen Hamen gemacht, öaß er in allen Tribus gewählt wuröe. Weiterhin erlangte er öann eine neue tdüröc nach der anöeren, und jeöes Hmt bekleiöete er so, daß er noch eines höheren als öessen, welches er geraöe innehatte, wert schien. Unö öoch hatte es Tharius bis zu der Zeit — öenn erst später ließ er sich vom (Ehrgeiz fortreißen — trotz seiner hernorragenöen Eigenschaften nicht gewagt, sich um das Konsulat zu bewerben. Denn auch öamals vergab das Volk alle übrigen Ämter, das Konsulat öagegen ließ der Höel bei seinen ntitglieöern von hanö zu hanö gehen. (Es konnte also ein (Emporkömmling noch so berühmt sein, noch so glänzenöe Taten aufzuweisen haben, galt es die Wahl zu öiefem stmte, öann wuröe er als unroüröig, ja fast als unrein angesehen. d) Die Hufnahme der Besitzlosen ins Heer. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 86. Unteröessen hob Marius Solöaten aus, jeöoch nicht nach der herkömmlichen Sitte und nicht aus Den verschiedenen Vermögensklassen, fonöern er nahm jeöen auf, der Lust öazu hatte, zumeist unbemittelte Bürger. Nach der Meinung der einen tat cs der Konsul, weil nicht ge-nügenö befitzenöe Bürger sich 'melöeten, nach der Meinung anöerer wollte er öamit die Gunst der Menge gewinnen. Denn durch Leute öieses Schlages war er zu Ruf und Hnfehen gelangt, und einem Manne, der sich eine Machtstellung erringen will, sinö geraöe arme Leute am meisten willkommen: sie hängen nicht an ihrem Besitze, weil sie keinen haben, und alles, was Gewinn bringt, erscheint ihnen ehrenhaft. e) Sulla. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 95. Da der Gang der (Erzählung mich veranlaßt hat, eines so beöeu-tenöen Mannes (wie Sulla) zu geöenken, scheint es mir angebracht, von seinem Wesen und seinem ganzen Huftreten mit furzen Worten zu berichten; öenn es liegt nicht in meiner Hbficht, an einer anöeren Stelle noch einmal auf die Geschichte Sullas einzugehen. Sulla also entstammte einem vornehmen patrizischen Geschlechte, öoch war seine Familie in-

4. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 4

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 I. Die Zeit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei lichen Einfluß aufboten, bald ihre Gegner verunglimpften. Huf diese Weise glaubten sie, die gräßliche Tat in milderem Lichte erscheinen lassen zu können, hätte nun nicht der erwählte Volkstribun C. Ittemmius, ein leidenschaftlicher Mann und abgesagter Feind des Kdels, das Volk darüber aufgeklärt, daß es sich hier um die Bemühungen einiger weniger Parteigänger handele, dem Jugurtha die Folgen seiner Schandtat zu ersparen, dann hätte sich sicherlich infolge der andauernden Verzögerung der Beratungen die allgemeine Empörung in nichts verflüchtigt. So wirksam waren die Beziehungen und das Geld des Königs. Aber der Senat hatte doch im Bewußtsein seiner Unterlassungssünden Hngst vor dem Volke, und so beschloß er, nach der Lex Sempronia den künftigen Konsuln Humidien und Italien als Wirkungskreise zuzuweisen. Zu Konsuln wurden P. Scipio Nasica und £. (Ealpurnius) Bestia gewählt; dem (Ealpurnius fiel Humidien, dem Scipio Italien zu. Dann wurde das Heer, das nach Afrika übersetzen sollte, ausgehoben und die Bewilligung des erforderlichen Soldes sowie der übrigen Kriegsbedürfnisse beschlossen. 3ugurtha traf die Nachricht von diesen Maßnahmen ganz wider sein Erwarten, hatte doch bei ihm der Gedanke festgestanden, daß in Rom für Geld alles zu haben sei. Er schickte nun seinen Sohn und mit ihm zwei seiner vertrauten als Gesandte an den Senat und wies sie, wie die, die er nach hiempfals Ermordung abgesandt hatte, an, möglichst jedermann mit Geld zu gewinnen. b) Die Schandtaten römischer Offiziere. Saltuft, Der Krieg gegen Iugurtha 32. Die Offiziere, die Bestia in Humidien an der Spitze des Heeres zurückgelassen, folgten dem Beispiel ihres Feldherrn und begingen zahllose Schändlichkeiten. Die einen ließen sich bestechen und gaben Jugurtha die (von ihm ausgelieferten) (Elefanten zurück, andere verkauften ihm die Überläufer, ein Teil plünderte in Gebieten, mit denen man gar nicht im Kriege lag. So furchtbar war die Habgier, die wie eine schleichende Krankheit über sie alle gekommen. c) Marius. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 63. Schon früher ließ dem Marius sein leidenschaftliches verlangen nach dem Konsulat keine Ruhe, von der Tatsache abgesehen, daß er nicht einer adligen Familie angehörte, besaß er sonst alte Eigenschaften, die zur Bekleidung eines solchen Rmtes befähigen, im Überfluß: er war ein tätiger, rechtlich gesinnter Mann und verfügte über umfassende militärische Kenntnisse,- im Kriege war er ehrgeizig, im Frieden bescheiden; Sinnenlust und Lockungen des Reichtums hatten keine Gewalt über

5. Römische Geschichte - S. 42

1881 - Leipzig : Teubner
42 Wiederaufbau Roms. Stein. Rogationen (366). Die Römer bauten jetzt ihre Stadt wieder auf, und zwar mit großer Eilfertigkeit, da jeder fo bald als möglich unter Dach und Fach zu kommen bestrebt war. Deshalb wurden die Häuser meist klein und ordnungslos auferbaut, so daß die Straßen eng und krumm wurden und die Stadt ein unansehnliches und unregelmäßiges Aussehen erhielt. Nach dem unglücklichen Schlage, den die Römer durch die Gallier erhalten, waren die meisten Nachbarn von ihnen abgefallen; aber in etwa 13 Jahren hatte Camillus sie alle wieder unterworfen, und die Gallier, welche noch mehrmals verwüstend in das mittlere und untere Italien einfielen, wurden jedesmal von den Römern zurückgeschlagen. — Camillus starb int I. 365, nachdem er 60 Jahre lang seinem Vaterlande die wichtigsten Dienste gethan. Dritte Periode. 390 — 133 v. Chr. Xiii. Ier erste Samniterkrieg. 343—341 v, Chr. Im I. 366 waren durch die Gesetzesvorschläge der Tribunen C. Licinius Stolo und L. Sextius die Plebejer zu gleichen Rechten mit den Patriziern gelangt, indem bestimmt ward, daß jedesmal einer der Konsuln ein Plebejer sein müßte. Damit hörten die leidenschaftlichen Partei-kämpfe int Innern auf, und das Volk konnte feine ganze Kraft nach außen tuenden. Jetzt beginnt das eigentliche Heldenzeitalter der Römer. Nach hundert Jahren (266) waren sie die Herrn von ganz Italien. An den Anfang dieser Heldenzeit haben sie eine schöne bedeutungsvolle Sage gestellt. Im I. 362 soll nämlich aus dem Markt zu Rom plötzlich eine weite Kluft von ungeheurer Tiefe entstanden sein, die man vergebens zu schließen versuchte. Die Wahrsager erklärten, der Schlund werde sich

6. Römische Geschichte - S. 126

1881 - Leipzig : Teubner
126 Pompejus und Crassus Konsuln (70). wählt. Pompejus gewann die Gunst des Volkes vornehmlich durch Wieberherstellung der tribunicischen Gewalt, der reiche Crassus durch allgemeine Speisungen und große Gelb-spenben. Als in biesem Jahre die Censoren die alle 5 Jahre wieberkehrenbe Musterung des Volkes (Lustrum) abhielten, erschien auch der Konsul Pompejus in seiner Amtstracht und mit feinen Liktoren, sein Ritterroß bemütig stolz an der Hand öorführenb. Als der ältere Censor die übliche Frage an ihn richtete, ob er alle durch das Gesetz vorgeschriebenen Felbzüge gemacht habe, antwortete er: „Ja alle, und alle unter meinem Oberbefehl." Da erbebte der Markt von dem Beifallssturm der Menge, die Censoren erhoben sich und begleiteten mit dem Volke den in feinem Glanze sich sonnenben Konsul nach Hanse. Xxix. 3>er Seeräuberkrieg. 67 v. Chr. Seit die Römer nach Karthagos Zerstörung ihre Flotte hatten verfallen lassen, wuchs das Unwesen der Seeräuberei in erschredenbem Maße, befonbers in den östlichen Teilen des Mittelmeeres, wo Kreta und die Sübküste Kleinasiens, vornehmlich Kilikien, von alters her Heimat nnb Zufluchtstätte der Piraten waren. Jetzt erhielten sie Zuwachs von allen Küsten des Mittelmeeres; Flüchtlinge und Abenteurer, entlassene Sölblinge, bebrückte und verarmte Leute, namentlich aus den von den Römern schwer mißhanbelten asiatischen Länbern, warfen sich auf die See, um Krieg zu führen mit der ganzen Welt. Sie trieben sich nicht mehr in einzelnen Ranbfchiffen umher; fonbern sie hatten sich zu einer Art von Staat ausgebilbet mit einer festen Organisation nnb beherrschten mit ihren mehr als 1000 Schiffen das ganze Mittelmeer. An der Spitze ihrer Flotten fuhren ihre kühnen Seekönige mit purpurnen Segeln, mit golbenen Segelstangen und silberbefchlagenen Rubern, und keine Stadt in der Nähe der See war vor ihren Überfällen sicher. Mehr als 400

7. Geschichte des Altertums - S. 57

1901 - Leipzig : Teubner
21. Die Eroberung der italischen Halbinsel. 57 und rechtlichem Gebiete vllig durchgesetzt. Gleichwohl entwickelte sich in Rom keine Volksherrschaft, denn die groe Masse der Plebejer war zu arm, um die unbesoldeten Staatsmter bernehmen zu knnen. Aus den Patricieru und den wenigen reichen Brgersamilien erwuchs jetzt ein neuer, ein Amts ad el. Zuweilen kommen tchtige Männer von unten herauf; diese Emporkmmlinge^ sind die neuen Männer". (Marius, Cicero).^) 4. Die hchsten Staatsbeamten. Alle Beamten wurden nur auf ein Jahr gewhlt. Keiner erhielt Gehalt. Die hchsten waren a. Die beiden Consuln. Sie waren die Vorsitzenden des Senats und die Heerfhrer. b. Die 2 Prtaren, denen die Rechtsprechung oblag. c. Die 2 Ceusoreu. Sie schtzten die Brger nach dem Ver-mgen ein, ernannten die Senatoren, verwalteten das Staatseigentum und bekamen dazu spter die Aufsicht der die Sitten. (Sie wurden nur alle 5 Jahre gewhlt und bten ihr Amt ndert-halb Jahre aus, soda dieses dreiundeinhalbes Jahr ruhte.) d. Die dilen. die die Polizei verwalteten, die Staatsgebude beaufsichtigten und die Spiele einrichteten. e. Die 2 Qnstoren, welche die Staatskasse verwalteten. f. Die 2 Volkstribunen. 21. Die Eroberung der italischen Halbinsel. 1. Die Kriege mit den Nachbarvlkern. Fort und fort mute sich Rom gleich den Latinern gegen fremde Stmme zur Wehr setzen, die herandrngten, um sich des Landes zu bemchtigen. Anfangs waren Volsker, quer und Etrnsker die gefhrlichsten Feinde, die wieder-holt die Ernennung eines Diktators verursachten. Kurz nach der Aus-richtuug der freistaatlichen Verfassung zog der Herrscher (Porsenna) von Clusium vor die Stadt, eroberte sie und zwang die Rmer zu dem Versprechen, das Eisen nur zur Anfertigung von Ackergertschaften zu verwenden. Sein weiteres Vordringen verhinderten bei Cnm die sditalischen Griechen. Erst als die Gallier in Oberitalien einbrachen und die Macht der Etrusker minderten, vermochte Rom diesen erfolg-reich die Stirn zu bieten; im Jahre 395 eroberte es sogar das sd-etrnrische Veji. Der-Kampf um diese Stadt soll volle 10 Jahre gedauert haben. Die Rmer erzwangen endlich den Sieg dadurch, da sie auch im Winter ihre Mannschaft im Felde lieen. Um dies zu ermglichen, zahlte der Staat zum erstenmal den Kriegern einen Sold. (Sage vom Untergang der Fabier; Quinctius Cineinnatus.)

8. Geschichte des Altertums - S. 9

1901 - Leipzig : Teubner
4. Sparta. 9 4. Sparta. 1. Die spartanische Verfassung. Den dorischen Scharen, die sich in Lakonika festgesetzt hatten, gelang es erst nach langen Kmpfen, das ganze Land zu unterwerfen. Whrend dessen entstand am Enrotas Sparta, ihr Hauptort, keine eigentliche Stadt, sondern nur ein offenes Feldlager in mehreren unbefestigten Drfern. Die groe bermacht der einheimischen Bevlkerung zwang die hchstens 6000 streitbare Männer zhlenden Dorer zu fortwhrender Kriegsbereitschaft und hinderte sie, in den Knsten des Friedens den anderen Griechen nachzueifern. Ihre Staatsverfassung, deren Urheber Lykurg gewesen sein soll, ordnete genau die Pflichten und Rechte jedes einzelnen gegenber der Gesamt-heit. Sie war durchaus militrisch, beruhte auf uralten dorischen Stammeseinrichtungen, wie sie z. B. auch auf Kreta bestanden, und machte den Staat stark und mchtig. (Sagen von Lykurg.) Die Dorer, Spartiaten genannt, bildeten den Adel. Sie allein konnten ein Amt bekleiden. Unter sie war die Eurotasebeue verteilt; die Gter waren gleich groß, unverkuflich und fielen nach dem Tode des Besitzers dessen ltestem Sohne zu. (Vgl. unsere Majorate".) Die Bewohner der umliegenden kleinen Land- und Seestdte, die Periken, waren zu Unterthanen gemacht; sie waren frei, zum Kriegsdienst ver-pflichtet, aber von den mtern ausgeschlossen. Die Bauernschaft der Ebene war zu Leibeigenen, Heloten, erniedrigt; sie waren auf die Spartiateugter verteilt, die sie zu bebauen hatten, blieben aber Eigen-tum des Staates. Ihr Los war hart, denn ihre groe Zahl erforderte eine strenge berwachung; doch durften sie nicht gettet oder verkauft werden.' Au der Spitze des Staates standen seltsamerweise zwei Könige (der Sage nach die Nachkommen des Prokles und Eurysthenes, der Shne des Herakliden Aristodemos), deren Macht jedoch mit der Zeit so zurck-ging, da aus der Knigsherrschaft geradezu eine Adelsherrschaft wurde. Sie fhrten das Heer in den Krieg und hatten den Vorsitz im Rate der Alten (Gernsia), dem auer ihnen noch 38 der 60 Jahre alte Spartiaten (Geronten) zugehrten. Zur Zeit des Vollmonds traten alle der 30 Jahre alten Spartiaten zur Volksversammlung zu-sammen, die der Krieg und Frieden, Gesetze und Vertrge mit anderen Staaten die oberste Entscheidung hatte und die Beamten whlte; unter diesen waren die wichtigsten die fnf Ephoren (Aufseher"), welche spter das ganze Staatswesen leiteten. 2. Die spartanische Erziehung. Sie verfolgte das einzige Ziel, dem Staate tchtige Krieger heranzubilden. Darum wurden schwchliche

9. Geschichte der Römer - S. 65

1836 - Leipzig : Baumgärtner
63 stimmten den Publilius Volero, einen kühnen Mann, der schon als Hauptmann oder Centurio gedient hatte, zum gemeinen Soldaten. Da ihn die eingeschüchterten Tribunen, die er um Beistand anrief, nicht schützten, als der Gerichtsdiener sich seiner Person bemächtigen wollte; so schrie er laut: ,7 Ich spreche das Volk an und flehe zum ganzen Bürgerstande um Schutz. Mitbürger, zu Hülfe! zu Hülfe, ihr Waffenbrüder! Auf die Tribunen dürft ihr nicht warten, die eurer Hülfe selbst bedürfen." Die Volksmenge horte seinen Ruf, mißhan- delte die Lictoren und zerbrach ihre Ruthenbündel. (Siehe die Abbildung Ng 13.) Nachdem der Aufstand sich gelegt hatte, beriefen die Consuln, die sich in die Curie geflüchtet hatten, den Senat und beklagten sich über Vo- lero's Frechheit; doch wagte man nicht, , mit Strenge gegen das auf- geregte Volk zu verfahren. Am nächsten Wahltage wurde Volero Volkö- tribun für das Jahr 472 v. Chr., 282 n. R. Man erwartete, er werde durch eine Anklage der Consuln Rache nehmen, allein nur auf seines Standes Wohl bedacht, machte er den Vorschlag, daß die Wahlen der plebejischen Obrigkeiten, die bisher in den Centuriatcomitien geschahen und daher ganz von den Patriciern abhängig waren, künftig durch die Tribus geschehen sollten, wo die Bürger nach Köpfen stimmten, damit diese Wahlen ganz frei würden. , Die Patricier vereitelten aber das ganze Jahr hindurch die Versammlungen der Gemeinde. Volero erhielt aber auch für das folgende Jahr das Tribunat und fügte noch den Vorschlag hinzu, daß die Pebs abgesondert von den Patriciern be- fugt seyn solle, in der Gemeinde der Tribus über alle Gegenstände des öffentlichen Wohls zu berathschlagen und zu beschließen. Heftig wider- setzte sich der adelsstolze Appius. Um aber dem Ausbruche größerer Unruhen vorzubeugen, verstand sich endlich der Senat, durch den billig- denkenden Consul Titus Quinctius bewogen, zur stillschweigenden Ge- nehmigung des Vorschlags (lex Publilia). Mit Unwillen folgten aber die Legionen dem verhaßten Consul Appius Claudius Regillensis in das Feld gegen die Volsker, und nöthigten ihn zum Rückzüge. Dafür übte er an der ungehorsamen Armee unerbittlich die Strenge des römischen Kriegsrechts: die Fahnen- träger, die Hauptleute und Doppelsöldner, die ihrem Gliede entlaufen waren, aus der übrigen Menge aber der zehnte Mann, wurden ent- hauptet. Glücklicher führte sein College Ouinctius, dem die Bürger wohl wollten, den Feldzug gegen die Aequer. Appius wurde nachher wegen seiner Härte, und weil er die Ackervertheilung Hintertrieben hatte,

10. Geschichte der Römer - S. 62

1836 - Leipzig : Baumgärtner
62 Rede der Volumnia an. Als sie aber geendet und ihm den Undank gegen die Mutter vorgeworfen hatte, siel sie ihm zugleich mit seiner Gattin und den Kindern zu Füßen. Da rief Marcius: »Ach Mutter, was hast du mir angethan! « Hub sie auf und sprach: » Du hast für das Vaterland einen glücklichen, für mich verderblichen Sieg gewonnen; von dir allein überwunden, ziehe ich ab." (Siehe die Abbildung 11.) Hierauf entließ er die Seinigen, und führte das Heer, das ihm willig folgte, von der Stadt zurück. Die Volsker sollen ihn aber des- halb zur Verantwortung gezogen und in der Versammlung ermordet haben. Fabius, der älteste römische Geschichtschreiber, erzählt, Coriolan habe noch als Greis in der Verbannung gelebt und in hohem Alter sein Schicksal bejammert. Zum Andenken an diese Begebenheit und zur Ehre der Frauen wurde in Rom ein Tempel dem Glücke der Frauen (Fortunae Muliebri) geweihet. Die Kriege gegen die mit den Aeguern verbündeten Volsker dauerten von dieser Zeit an noch viele Jahre fort. Die Römer nennen sich zwar immer Sieger, führen aber in ihren Jahrbüchern keine einzige dauernde Eroberung an, wohl aber eroberten jene ausonischen Volker viele Städte, die früher zu Latium gehört hatten. Iv. Spurius Cassius Viscellinus. Das erste Ackergesetz. Die Fabier. Aulus Manlius Vulso. Gegen die wachsende Macht jener Völker vereinigten sich Rom und Latium mit den benachbarten Hernikern, die bisher Feinde der Römer gewesen waren, 486 v. Ehr. Der Consul dieses Jahres, Spurius Cassius Viscellinus, hatte diesen Vertrag zu Stande gebracht, so wie er schon im I. 493 v. Chr. mit den unabhängigen Latinern ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen und ihnen mit den Römern gleiche Rechte und Vortheile zugefichert hatte. Sein Vor- schlag aber, die bisher nur an die Patricier vertheiltcn Staatsländereien oder das als Staatsgut betrachtete eroberte Land an die besitzlosen Plebejer gleichmäßig zu vertheilen, fand bei dem bevorrechteten Adel großen Widerspruch, obgleich jene die meisten Ansprüche auf die mit Aufopferung ihres Blutes und Vermögens eroberten Landgüter hatten. Dies war das erste Mal, daß ein solches Ackergesetz (lex agraria) öffentlich vorgeschlagen wurde; seitdem wurde es niemals ohne die
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